Dienstag, 23. April 2024

Was ist mir das Glück

 


 

Was ist mir das Glück

 

Frohsinn in den Knochen

Lachsalven unter der Fußsohle

Ein Lächeln im Vorbeigehen

Dir begegnet zu sein

Trotzdem oder gradedrum

Der wohlige Geruch in den Haaren

Beine, die mich tragen

Ein Café im Vorbeigehen

Flüchtiges Überhaupt

Spontanes auch

Meiner Intuition folgen, der ersten!

Erhörte Gebete

Der gefundene Chip im Halter am Einkaufswagen

Mit Freundinnen zusammen essen

Irgendetwas weiter zu machen und plötzlich zu merken warum

Versöhnung

Mich wieder vertragen

Mich zu entschuldigen

Die Kapuzinerkresse keimt

Die Sonnenblume setzt sich durch

Die Meise auf der Hand

In Frieden leben zu dürfen

Bunte Stifte

Seifenblasen

Freundschaft, die bleibt

Das Sehnen findet ein Du

Zu Dir zu gehören

Zu mir zu gehören

Liebe

Zuhause

 


Sonntag, 21. April 2024

Das Blaue vom Himmel


 

 

 

Wenn Eine

Dir das Blaue vom

Himmel verspricht

Vergiss Deine Schatten

Freue Dich über

den Staub der Sterne

die Wärme der Sonne

das Licht des Mondes

denn der Himmel

auf Erden

ist nur der Anfang

Montag, 15. April 2024

Frühling?Frühling!

 




 

 

Frühling

 

Es ist ein Wunder,

dass alle Pflanzen Blüten Stauden

uns mit ihren Düften Farben

inmitten des Aprils anspringen,

von denen wir ansonsten bisher

frühestens Mitte Mai

etwas ahnten

Worauf alle sich immer wieder freuen, sind die Frühlingsgefühle.

 




 

Die Frühlingsgefühle?
Die Frühlingsgefühle!
Dazu folgende Geschichte:

 

Vor einiger Zeit machte ich einer Freundin gegenüber die Bemerkung, dass ich annehme, dass eine lange großartige Liebesbeziehung von 35 Jahren vielleicht im Leben genug sein muß und dass alles andere nur das Schicksal auf ungehörige Weise herausfordern hieße, wenn ich den Wunsch nach einer neuen Freundin hegte.

Auf ungewohnt unwirsche Weise und mit drastischen Worten wies sie mich zurecht.

Rede doch nicht so eine gequirlte Scheisse!

Und dann berichtete sie von ihrer über 70jährigen Tante, die nach vierzig Ehejahren ihren Mann verlor. Sie führte nun alleine die Bewirtschaftung ihres Obsthofes fort und fragte sich oft im Geheimen, wie sie die Arbeit ohne verbindlichen Partner weiterführen sollte.

Zwei Jahre später wurde bei ihr eine 35jährige Frau vorstellig, die nach ihrem Agrarstudium bei ihr anheuern und über Obstanbau lernen wollte.

Margarete, die Obstbäuerin arbeitete schon lange mit StudentenInnen in der Saison und mit anderen HilfsarbeiterInnen in der übrigen Zeit. Es kostete sie viel Kraft, diese ganze Verantwortung zu tragen, aber es mußte sein und sie vermisste ihren Lebensgefährten.

Sie stellte also Aurora, die Agrarwissenschaftlerin probeweise ein und gewöhnte sich sehr schnell daran, mit wieviel Engagement und Eigeninitiative sie ihr zuarbeitete.

Margarete überragt viele Menschen mit ihren 1.80m zähen und strammen Körperkonturen. Sie trägt ihr hüftlanges schlohweißes Haar in einem straff geflochtenen Zopf. Ihr Gesicht und ihre Arme sind wettergegerbt. Ihr Charakter zeigt sich in unermüdlichem Fleiss, dazwischen ruhig und ausgeglichen, warmherzig und voller Vertrauen in andere Menschen. Sie redet nicht viel.

Aurora hingegen ist einen Kopf kleiner, ebenso zäh, raspelkurze Haare, ein wenig knuffig in der Gestalt, aber unermüdlich und voller Energie.

Nach nur wenigen Wochen, einer überstandenen Apfelernte und vielen nächtlichen Diskussionen über Zukunft und Expansion und Vermarktung merkte Margarete plötzlich, dass sie sich Aurora ungewöhnlich nahe und in ihrer Gegenwart immer wohler fühlte. Kurz und gut, sie verliebte sich in Aurora. Als sie eines Abends nebeneinander auf einer Bank saßen, drehte sich Aurora zu ihr und sagte völlig unvermittelt, ich glaube, wir könnten ja einfach mal mit Küssen anfangen, oder? Margarete dachte nicht weiter nach und so begannen sie eine leidenschaftliche Beziehung.

Nach vierzig Ehejahren, zwei Jahren Trauer und nur wenigen Wochen.

Eine über siebzigjährige erfahrenen Obstbäuerin und eine 35jährige neugierige Agrarwissenschaftlerin.

Wer rechnet mit sowas? Niemand!

Also, geht doch!
Soviel zu Schicksal und dem ganzen Gedöns.

Übrigens haben sie geheiratet und jeder Tag ist ein lebendiger.

 

Einmal sagte Margarete:

Warum hat mir das niemand gesagt, dass es im Alter noch so ein erfülltes Liebesleben gibt?

Auroras trockene norddeutsche Antwort:

Haste wahrscheinlich niemand gefragt!

So einfach stellen sich Fragen und Antworten.

 

Gut, dass ich was gesagt habe, sonst hätte ich die Geschichte nie erfahren!

 

Frühling?

Frühling!

Gehofft wird immer!

Gelebt auch!